Kohlenmonoxid (CO)
Am Sonntagmorgen des 29.01.2017 starben 6 junge Menschen in einer abgelegenen Laube im Unterfränkischen Arnstein an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung.1 Was sich als tragischer Unfall herausstellte, untermauert einen tragischen Fakt: Die Unwissenheit vieler Menschen über Kohlenmonoxid und dessen Gefahren! Viele Menschen ahnen leider nicht, wie leicht dieser Stoff entsteht und vor allem, dass er schnell zur tödlichen Falle werden kann.
Was ist Kohlenmonoxid?
Kohlenmonoxid ist eine sehr reaktionsfreudige Verbindung zwischen einem Kohlenstoffatom und einem Sauerstoffatom. Es entsteht als Folge einer unvollständigen Verbrennung durch eine mangelhafte Sauerstoffzufuhr. Somit kann die Verbindung bei unsachgemäßem Betrieb von Kohleöfen oder Gasheizungen, bei Bränden oder bei motorbetriebenen Aggregaten auftreten.
Was ist daran so Gefährlich?
Kohlenmonoxid ist nicht nur farb-, geruchs-, sowie geschmacklos, sondern zudem auch hochgradig giftig.2 Durch Einatmen gelangt es in die Lunge und dadurch in die Blutlaufbahn. Dort angekommen bindet es sich mit dem sogenannten Hämoglobin, welches für den Sauerstofftransport zuständig ist. Es verhindert so, dass der lebensnotwendige Sauerstoff zu den Zellen gelangen kann. Man erstickt sozusagen innerlich. Selbst wenn man der CO-Quelle nicht länger ausgesetzt ist, kann eine hohe Konzentration noch bis zu drei Wochen später zu Folgeschäden führen.
Wie erkenne ich eine Kohlenmonoxidvergiftung?
Eine leichte Vergiftung kann man an Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnlichen Symptomen erkennen. Müdigkeit, sowie eine eintretende Bewusstlosigkeit können als Folge einer höheren Konzentration eintreten. Dies macht gerade die Verbindung mit Alkohol so gefährlich, da man betrunken die Auswirkungen leicht auf den Alkoholpegel schiebt, anstatt auf das unsichtbare Gas.3
Was tun im Notfall?
Zunächst einmal sollten sie Ruhe bewahren und sich schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich entfernen! Warnen sie auch andere Personen! Versuchen sie nicht selbst die Quelle zu beseitigen sondern rufen sie die Feuerwehr und den Rettungsdienst! Die alarmierten Kräfte verfügen über CO-Warn- oder Messgeräte sowie über Atemschutzgeräte welche die Feuerwehrleute vor der giftigen Atmosphäre schützen. Mit diesen Geräten kann die Situation eingeschätzt und die Gefahrenquelle fachmännisch beseitigt werden. Melden Sie sich beim Rettungsdienst und berichten Sie von den Symptomen! Nur so kann ihnen rechtzeitig geholfen werden.
Wie kann ich vorbeugen?
- Betreiben sie keine Motoraggregate in geschlossenen oder unbelüfteten Räumen!
- Halten sie sich kurz nach Brandereignissen nicht zu nahe oder zu lange am Ereignisort auf!
- Betreiben sie keinen Holzkohlegrill im Haus!
- Prüfen sie, ob der Abzug ihres Ofens gegeben ist! Vor allem nach langem Stillstand könnte es zu Behinderungen durch Wespen- oder Vogelnester kommen!
Ein spezieller Hinweis an unsere Kameraden:
- „Feuer aus“ heißt noch lange nicht „Gefahr vorüber“
- Brandorte sind nur mit CO-Warngerät zu betreten
- Kohlenmonoxid kann auch noch nach Jahren zu Schäden führen
- Kohlenmonoxid reichert sich im Laufe des Lebens im Körper an und kann nicht abgebaut werden. Speziell für Feuerwehrleute, die in ihrer Laufbahn häufig auch ungeschützt und unbewusst CO ausgesetzt sind, birgt dies eine große Gefahr
- Langjährige Erfahrung schützt nicht vor den Gefahren einer Kohlenmonoxidvergiftung
Quellen:
3: Chemie.de